Aerios und die Politik

Manchmal bin ich – zugegeben – ein bisschen faul / feige, wenn es darum geht, Hintergründe sofort festzulegen. Das ist allerdings dann nicht sonderlich wünschenswert, wenn man an Stellen stößt, die eben diese Hintergründe zumindest als Stütze brauchen. Entsprechend hatte ich einen bösen Hänger. Da war einmal Aerios, in dessen Innenleben ich nun nach Wochen wieder eintauchen musste. Inzwischen war er mir allerdings ein bisschen abhandengekommen. Nicht, dass er mir plötzlich fremd geworden wäre. Aber es ist mir erstaunlich schwergefallen, wieder in seinen Kopf zu schauen. Dies lag allerdings auch daran, dass ich einige Dinge sträflich vernachlässigt hatte. Und dann war da das Problem mit der Politik, die nur grob angerissen war.

Wie sieht also die Regierungsform in Elorean aus? Ich bin politisch sicherlich nicht super versiert – in Fantasy-Romanen spielt die Politik aber logischerweise immer eine gewisse Rolle. Also musste ein System her, das einen „Meister der Masken“ erklären kann. Und da klebte ich. Und klebte. Bis ich abends dann mit Block und Stift bewaffnet alles Nötige bei einem Brainstorming herausgekitzelt hatte. Nun ja, die Politik spielt hier nun wirklich keine sonderlich große Rolle – es ist nicht eben ein Buch über politische Intrigen, wie das vielleicht bei Rhydan und Neah teilweise der Fall war. Aber hier und da ist es schon notwendig, das eine oder andere Detail glaubhaft einfließen zu lassen.

Dabei habe ich auch ein bisschen in Aerios‘ Umfeld gestöbert und die Frage beantwortet, wen ein misstrauischer, alter Halbgott wohl als Vertrauten um sich hat. Iolis ist es jedenfalls nicht. Auch hier hat sich also ein Nebencharakter herausgebildet, der sicherlich noch eine Rolle spielen wird.

Nachdem diese Schlacht geschlagen war, ging das Schreiben relativ flüssig und ich komme meinem Tagespensum zumindest halbwegs näher. Noch mit Anlaufproblemen, aber das ist nach einer Pause wohl normal.

Ganz zuhause bin ich gerade nicht. Drei Hauptpersonen sind schon ein wenig schwierig unter einen Hut zu bringen. Es ist notwendig, aber sicherlich manchmal ein ziemliches Charaktere jonglieren. Oft bin ich am Zweifeln, aus wessen Sicht ich ein Kapitel schreiben soll. Dann, mit wem es weitergeht. Irgendwann ergibt sich die Lösung dann zwar von allein, aber ich muss mir deutlich stärkere Gedanken machen, damit am Ende alles passt. Ich habe allerdings die Hoffnung, dass es bald wieder etwas weniger holprig vorangeht und sich die Schwierigkeiten in Luft auflösen. Ein roter Faden irgendwo am Horizont wäre gerade also gar nicht übel …