Das weiße Blatt

Etwas Neues anzufangen ist nie einfach. Im Kunstbereich nennt man das bekanntlich „die Angst vor dem weißen Blatt“. Beim Schreiben ist das nicht anders. Ein weißes Blatt ist einschüchternd. Es geht nicht um den ersten Strich, aber das erste Wort ist ebenso schwer.

Ich leiste also meine Planungsarbeit, schmiere meine Figuren-Datenbank voll, aber wirklich anfangen und diesen ersten Satz zu schreiben, fällt mir gerade schwer. Dabei bin ich durchaus motiviert und ich finde meine Figuren mit jedem Tag ein Stückchen mehr. Das Bild wird deutlicher. Die Örtlichkeiten kristallisieren sich heraus und neben den Fey entstehen andere Völker, die Asmoria bewohnen.

Es ist ein wenig wie freies Welten basteln. Die Nebellande sind ein gänzlich unbeschriebenes (weißes, haha) Blatt und ich kann tun und lassen, was ich will. Anders als bei meinen fertigen Weltkonzepten ist also vieles frei, wenn man mal davon absieht, dass natürlich einige Dinge in Feenblut festgelegt worden sind. Das ist einerseits gut – ich brauche diese Freiheit zum Schreiben – andererseits muss ich mir viele Gedanken machen, die ich z. B. für Terra Edea nicht gebraucht habe. Ich muss mir die Kultur und die Lebensumstände der Völker überlegen. Und das gilt auch immer noch für die Fey – Rhydans Volk ist nicht ebenso angelegt wie das Volk von Melias. Die Örtlichkeiten sehen anders aus, die Umgebung ist nicht die gleiche und die Kultur ebenfalls nicht. Auch hier handelt es sich um eine eigenständige Welt, die von verschiedenen Kreaturen bevölkert wird.

Es ist – wie gesagt – gut. Wenn es viele Vorgaben gibt, kann man die Dinge nicht gleichermaßen frei entwickeln. Aber es ist viel Denkarbeit angesagt. Momentan sträube ich mich sogar dagegen, eine Karte von Asmoria anzufertigen. Sobald ich das tue, schränkt mich das ein. Für den Leser wäre es natürlich eine gute Sache, um alles zu verfolgen. Aber noch ist es zu früh dafür. Die Nebellande dürfen momentan nur in meinem Kopf existieren – aber zumindest ist mir klar, dass Ailyad südlich liegt und Sariyal im Norden. Melias ist also die Mitte. Damit hat sich’s aber gerade auch schon. 😉

Es gibt also einiges zu tun – trotzdem möchte ich ziemlich bald anfangen. Vorher wartet noch ein Korrektur-Job auf mich, der ein paar Tage in Anspruch nehmen wird. Aber nächste Woche würde ich die Reise in den Süden Asmorias schon recht gerne beginnen.