Das Kreuz mit der Werbung

Es ist ja immer so ein bisschen der gleiche Ablauf – was auch immer ich mache, irgendwas geht an diesem Tag in dem entsprechenden Online-Shop mit Sicherheit schief. Ich bin relativ viel gewohnt – Abstürze, wenn ich etwas veröffentliche, irgendwelche anderen seltsamen Begebenheiten, die unerklärlich sind, verschwundene Artikel … die Liste ist lang und es kommt immer mal wieder was Neues dazu.

Ich hatte nur nicht angenommen, dass sich das auch auf Amazon erstrecken könnte. Und genau das war ein großer Fehler.

Nach der Gratisaktion habe ich Lucy eine kleine Preisaktion gegönnt. Keine 99 Cent Aktion, nein, aber eine 1.99 Aktion, um die Verkäufe ein wenig in Gang zu bekommen. Soweit hat das auch ganz wunderbar geklappt – ich konnte 4 Wochen lang zumindest darüber nicht klagen. Nur – Preisaktion bedeutet eben, dass man die auch irgendwann zurücksetzen muss. Und das hat sich aufreibender gestaltet, als ich es erwartet habe. Irgendein dummer Fehler hat meine arme Kurtisane in der Kategorie auf die letzte Seite (Seite 137, da guckt kein Mensch mehr …) gaaaanz weit hinten fallen lassen und da blieb sie wie angetackert. Das Hin und Her mit dem Support blieb ohne Ergebnis und Lukrezia dümpelte weit außer Sicht für geschlagene zwei Tage, bis ich dahinter gekommen bin, dass das Erscheinungsdatum falsch war und noch dazu anscheinend irgendetwas ordentlich geklemmt hat. Sprich: Entweder wurden die Gesamtverkäufe nicht mehr angerechnet, weil das System das Buch als Neuerscheinung gewertet hat oder irgendwas anderes hat gehakt.

Na wunderbar. Bis ich das behoben hatte, war meine schöne Platzierung natürlich Vergangenheit. Lucy ist jetzt ziemlich außer Sicht und das schlägt sich natürlich in jeder Hinsicht nieder. Was tut man also? Man sucht nach Werbemaßnahmen. Und da wird die Sache richtig „nett“. Man kann nämlich herzlich wenig tun.

Sucht man nach Ideen, wird man auf Facebook oder Twitter verwiesen. Ok, hab ich beides – aber auch Facebook oder Twitter Seiten haben so einen blöden Nebeneffekt – die muss man nämlich auch erstmal kennen und es muss Leute geben, die irgendwann mutig auf „Gefällt mir!“ oder „Folgen“ klicken. Und dazu müssen sie einen erstmal – oho! – kennen. Sonst kann man sich darauf die Finger wund posten und es passiert mal so gar nichts. Nicht gerade sonderlich vielversprechend. Sieht so aus, als ob sich die Katze da in den Schwanz beißt.

Tja. Gut. Weiter im Text. Man stolpert über Autorenvereinigungen oder Bücherseiten. Aber was auch immer man in Betracht zieht, sofort gibt es irgendwelche Warnungen dazu, dass man davon besser die Finger lässt, weil man sonst Unmut auf sich zieht, Hass-Rezensionen riskiert oder weiß Gott was nicht alles. Also kommt schon gleich das mulmige Gefühl um die Ecke geschlichen und man lässt es bleiben. Bei all den Warnungen und erschreckenden Schilderungen von diversen Begebenheiten kann es dem geneigten Neu-Indie schon ziemlich vergehen. Auf Hauen und Stechen hab ich nämlich herzlich wenig Lust.

Das Ende vom Lied – ich habe das Gefühl, allein in einem großen, gefährlichen Dschungel zu sitzen und meine Machete vergessen zu haben.

Und nun? Ich hab keine Ahnung. Ich habe immer noch keine Idee für eine Werbemaßnahme, draußen vor der Tür lauern die Tiger … also geh ich lieber Kuchen backen. Da kann ich mir wenigstens nur die Finger verbrennen. 😉