Die Logiklücken-Bremse

Tja, manchmal kann man machen, was man will – offensichtliche Dinge fallen erst zu einem Zeitpunkt auf, an dem das wirklich unangenehm werden kann. So auch diesmal wieder – eine dämliche Logiklücke hat mich jede Menge Schreibstunden gekostet. Ich war das ganze Wochenende damit beschäftigt, die Stellen zu finden, die geflickt werden mussten und der Text ruht seitdem. Bei über 300 Seiten ist das Lücken suchen auch nicht mehr ganz so angenehm. Dialoge mussten umgeschrieben werden, Textstellen gestrichen oder erweitert werden. Kurzum – verdammt unangenehm und zeitraubend die ganze Angelegenheit.

Dabei war der Wochenanfang wirklich großartig. Die Geschichte ist geflossen und hat sich entwickelt, die Steinchen sind an die richtigen Stellen gerutscht und ich hatte dieses wunderbare Hochgefühl, das man eben hat, wenn alles gut läuft. In solchen Momenten weiß man, dass man „richtig“ ist. Man tut, was man liebt, es fließt und die Laune ist dadurch auch bestens. Leider war es nicht von Dauer – ich hatte ab Mitte der Woche noch eine andere Kleinigkeit zu erledigen und seitdem war ein bisschen der Wurm drin.

Trotzdem geht es stetig voran. Aerios und Sylveine haben sich im Januar 200 Seiten in die richtige Richtung bewegt. Ich denke, die Buchmitte habe ich hinter mir und nun werden die Weichen für den Rest gestellt. Noch immer neigt die Geschichte dazu, mich öfter zu überraschen. Manchmal erstaunt es mich, wie anders das alles gelaufen ist, als ich es ursprünglich gedacht hatte. Beinahe jede Szene geht anders aus, als ich es mir vorgenommen habe. Die Eigendynamik ist diesmal also wirklich erstaunlich.

An den guten Tagen merke ich, wie ich mich langsam – wieder – daran gewöhne, tagsüber zu schreiben. Es fällt mir mittlerweile leichter, mich einfach an den Computer zu setzen und loszulegen. Nichts anderes blockiert mehr den Kopf, äußere Einflüsse werden minimiert und habe ich das gute Gefühl, in diesen neuen Ablauf reinzuwachsen. Inzwischen habe ich auch meinen Arbeitsplatz ein bisschen auf die neue Situation umgestellt. Meine schmale, kleine Tastatur ist einem komfortablen Brocken gewichen, der eine bequeme Handablage hat und mit dem ich deutlich schneller schreiben kann. Abends bin ich dann zwar meistens erschlagen – schreiben ist tatsächlich relativ anstrengend, wenn man täglich viele Seiten in die Tasten haut – aber es fühlt sich gut an.

Neue Ideen entstehen nebenbei. Wenn ich dieses Buch fertig habe, werde ich eine kleine Abwechslung brauchen. Asmoria als hochmagisches Land bringt oft sehr eigene Herausforderungen mit. Ich denke, danach werde ich ein wenig nach Terra Edea zurückkehren – in die von Menschen dominierte Urwelt – und ein bisschen Zeit an einem Ort verbringen, in der es noch Türknäufe und Schlüssellöcher gibt. Wenn jedes Türen öffnen zu einer mittleren Herausforderung wird, weiß man auch die Einfachheit wieder zu schätzen. 😉