Wenn alles plötzlich einen Sinn ergibt …

Es gibt da diesen Augenblick, wenn man sich eine Frage stellt, auf die man lange eine Antwort sucht. Und dann … kommt dieser eine kleine Moment und alles macht auf einmal Sinn.

Ich habe seit Tagen mit einer Szene gehadert, die durchaus recht emotional war. Die Szene ging von Benneit aus und war keineswegs romantisch. Allerdings habe ich mich hinterher lange fragen müssen, warum er so extrem reagiert. Warum er überhaupt so extrem reagiert, sobald die Sprache auf eine Sache in seiner Vergangenheit kommt, die ihm offenbar sehr zu schaffen macht. Das sah anfangs ganz wunderbar aus und hatte auch durchaus einen Hintergrund, doch diesmal erschien mir dieser zu schwach. Das konnte nicht alles sein. Es musste also irgendetwas Grausames geben, das ihn in dieser Hinsicht geprägt hat und das ganz tief in ihm verborgen liegt. Etwas, das er niemals bewusst in seine Gedankenwelt eindringen lässt.

Aber anstatt tiefer danach zu forschen, blieb die Frage zwar bestehen, ich habe aber zuerst überlegt, ob ich die Szene streichen oder diese Reaktion zumindest abschwächen sollte. Das hat mich seit Tagen ein bisschen blockiert – ich habe weitergeschrieben, aber der Fluss war gestört. Trotzdem blieb die Überlegung in meinem Hinterkopf. Der Mensch zeigt eine überaus große Bereitschaft, seinem Leben ein Ende bereiten zu lassen – da ist es nicht mit ein bisschen Schmerz in der Kindheit, Verrat, einem grausamen Vater und einer Prise Wut im Bauch getan.

Dann hat es gestern auf einmal Klick gemacht und siehe da, der große Schatten auf der Seele des Benneit MacDonegal hat sich offenbart (hurra, er hat Flecken!). Mittlerweile hat er sich auch durchaus zu einem ausgewachsenen tortured hero entwickelt – allerdings auf einer vergleichsweise „milden“ Ebene. Ich weiß, dass es da ziemlich üble Auswüchse gibt, aber es gibt Grenzen, die ich nicht zu überschreiten bereit bin. Ich hab es lieber in einem Rahmen, in dem es dem Leser nicht übel wird. 😉

Jetzt gibt es wieder einen ganzen Teil dieser Geschichte, der offen vor mir liegt und nur noch aufs Papier muss. Da hakt es gerade frühlingsbedingt immer noch ein wenig, aber ich hoffe einfach mal, dass es mir trotzdem zügig gelingen wird.